Nicht, dass es besonders mitreißend wäre oder wirklich zum Tanzen einlädt. Aber dennoch … es sind genau diese leisen, unaufdringlichen Klänge, die mich manchmal einfach dazu bringen, mich zu bewegen.
So. 12.10. 18 Uhr
Radio Tape Release
Mimikri
NB Spiders (dey/dem)
ist eine Sound- und Elektronikkünstlerin, deren Praxis binäre Geschlechterkonstrukte überschreitet und von der Crip-Ästhetik geprägt ist. Sie arbeitet in den Bereichen Performancekunst und Komposition sowie im Bau elektronischer Instrumente und in der Mikroelektronikprogrammierung.
Sie haben Produktionen am Theater Dortmund, beim IndieCade Festival in Paris, im Hammer Museum in Los Angeles und an der China Academy of Art in Hangzhou realisiert, aufgeführt und präsentiert und sind Residenz-Alumni des Bündnisses internationaler Produktionshäuser über HAU Hebbel am Ufer.
Die Idee des Roboters ist seit langem mit der Vorstellung des Menschen von der Nachahmung des Lebens, der Automatisierung der Arbeit und dem Geist der Maschinen verflochten. Ihre Wurzeln lassen sich bis in die vordigitale Ära zurückverfolgen, ja sogar noch weiter bis zu den Mythen und mechanischen Träumen der Antike.
Beam Bot ist eine Serie kleiner Roboter, die in den 1990er Jahren von Mark Tilden entwickelt wurde und von Rodney Brooks‘ verhaltensbasierter Robotik inspiriert ist. Der Name BEAM steht für Biologie, Elektronik, Ästhetik und Mechanik. Diese kleinen, insektenähnlichen Kreaturen werden von einfachen analogen primitiven „Neuronen” angetrieben, die so wenig Energie verbrauchen, dass sie oft mit Solarenergie betrieben werden können. Obwohl sie keine Mikrocontroller enthalten und nicht programmiert werden können, bewegen sie sich dennoch auf überraschend komplexe und stabile Weise und reagieren auf ihre Umgebung. Während Tesla und Boston Robots die Aufmerksamkeit des gesamten Internets auf sich ziehen, glänzen diese winzigen elektronischen Käfer still in alten Diagrammen, in vergessenen digitalen Ecken von nicht gepflegten Foren und Blogs.
Auf dem Festival werde ich mehrere klassische Beam Bots und Synthesizer umbauen, um Chimera-Grillen zu schaffen, die als Installationen präsentiert werden. In dem 30-minütigen Radiobeitrag werde ich eine kurze Geschichte dieser Roboter erzählen und darüber sprechen, wie Bots ähnliche Gefühle hervorrufen wie lebende Wesen und wie sie unsere heutigen Ängste sowie unsere fortschrittliche Sicht auf Technologie und Ästhetik widerspiegeln.
Sa. 11.10. 14 – 20 Uhr So. 12.10. 14 – 18 Uhr
Ausstellung Waschraum
So. 12.10. 15.15 Uhr
Lecture Performance
Mimikri
Artist Talk
So. 12.10. 16.30 Uhr
Waschraum
Muyangs kinetische und interaktive Klangobjekte konzentrieren sich oft auf den poetischen Missbrauch kostengünstiger, low-tech und wartungsarmer analoger Schaltkreise, von denen sie viele zufällig im Internet entdeckt hat. Sie glaubt nach wie vor an den Wert und das Potenzial veralteter analoger Schaltkreise im Zeitalter von KI und Programmierung, insbesondere an ihre nicht standardisierten und unvorhersehbaren Eigenschaften. Das Design vieler klassischer Schaltungen basiert auf kontinuierlichen Modifikationen und Verfeinerungen durch unzählige Personen – nicht nur Fachleute, sondern auch Amateure –, durch die neue Anwendungen entdeckt werden. Sie betrachtet DIY als eine medienarchäologische Methode: eine Möglichkeit, kritische Reflexion über Technologie durch mikropolitische, alltägliche Handlungen zu verkörpern.
Noise Dance Battle als eine andere Form von Jam / Get-together. Vielleicht am Sonntag als Abschluss. Immer ein Soundtechniker und ein Tänzer bekommen einen kurzen Zeitrahmen und performen spontan. Das Publikum kann für die Besten aus jeder Disziplin stimmen, die dann das letzte Duett aufführen. Sie bekommen eine Blume oder etwas anderes Lustiges oder einfach nur unsere Anerkennung.
Shape Lessons In dem Workshope stelle ich das System der „Shape Lessons“ von Casey Canglosi vor. Ursprünglich ein Übungskonzept für Percussion Spieler*innen, nutzte ich die Inhalte zum kreieren von live Musik. Die Teilnehmenden spielen auf verschiednen Klangkörpern, nach der Vorgabe geometrischer Muster. Spielerisch werden so polymetrische Strukturen erschaffen, welche sich im gemeinsamen Spiel zu meditativen Klanggebilden formen. Die Musikalischen Formen werden visualisiert und dann zum klingen gebracht. „Shape Lessons“ trainieren Koordination und inspierenMusiker*innen sich mit neuen Rhyhtmischen- und Metrischen Formen zu beschäftigen. Der Workshop soll in zwei Teilen stattfinden. Beginner Level: Musikalische Vorerfahrung hilfreich, jedoch nicht nötig. Der Workshop ist offen für alle. 90 Minuten / deutsch gesprochen / englisch möglich Advanced Level: Workshop Inhalte für erfahrene Musiker*innen. 90 Minuten / deutsch gesprochen / englisch möglich
FrAnZ hat 2024 den Bachelor of Music, von der Musikakademie Kassel, erhalten. Seitdem klimpern und klopfen zeitgenössischer und weltweit inspirierter Musiker
Einführung in die Akustikökologie, Bioakustik und Praxis der Feldaufnahmen. Theoretischer Teil, gefolgt von einer Exkursion zum Aufnehmen im Freien im Schillerviertel.
Clemens ist Akustiker und Field Recordist aus Dresden. In seiner Arbeit erkundet er Klangwelten durch Field Recordings und teilt diese Erfahrungen in Workshops und Vorträgen. Mit dem Projekt Land.Schafft.Sound hat er 2021 gemeinsam mit Axel Matz eine Plattform für den Austausch und die akustische Erkundung von Soundscapes ins Leben gerufen. Sein Hauptinteresse liegt mittlerweile in den Bereichen Bioakustik und Ökoakusitk.
Eeva ist eine interdisziplinäre audiovisuelle Künstlerin. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich Bewegtbild, Animation und Sound, wobei sie in ihren Werken technologische Vermittlung sowie die Wechselwirkung von An- und Abwesenheit im Alltag erforscht. Ojanperä kuratierte und organisierte Ausstellungen wie „SHOWROOM“ im ZfKW und war Teilnehmerin zahlreicher Gruppenprojekte, darunter „PoolIt!“ (UK14 Kassel, 2024) und „Horizonte“ (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, 2023) und ist Gründungsmitglied des Kasseler Sound Festivals “RANGE”. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch die Verbindung von Sound Design und taktilen Elementen aus, wobei sie als O-Tonmeisterin, Sound Designerin und Foley Artist tätig ist.
„eigenklang“ ist ein interaktives audiovisuelles Erlebnis, das sich einer einfachen Beschreibung entzieht. Entstanden aus sich ständig verändernden Settings, vielfältigen Teilnehmern und dem forschungsorientierten Geist des Kollektiv eigenklang, wird jede Begegnung zu einer einzigartigen Reise.
Es verwandelt sich in das, was der Moment verlangt: einen Klangspielplatz, musikalisches Teambuilding, intime Klangtherapie oder kollektive Audio-Reise. Die technische Grundlage bleibt konstant, während sich das Erlebnis organisch weiterentwickelt.
Alle Teilnehmer verbinden sich über drahtlose Kopfhörer mit einem binauralen Mikrofonsystem im Zentrum der Installation – einer menschlichen Discokugel, die alles hört, was um sie herum geschieht. Mit Loops, Effekten, Samples und Synthesizern schaffen wir gemeinsam faszinierende Klanglandschaften, die zum tiefen Eintauchen einladen. Die Teilnehmer können sich mit ihrer eigenen Stimme, ihrem Atem, ihren Bewegungen oder beliebigen Klängen einbringen, sodass jeder sich zurücklehnen und genießen oder sich als Musiker, bildender Künstler, Tänzer oder in jeder anderen Form des kreativen Ausdrucks einbringen kann.
Kollektiv eigenklang entstand Ende 2017 mit der Erfindung ihrer gleichnamigen Installation und dem Ziel, interaktive Happenings zu schaffen, bei denen Besucher Kunst und Kultur nicht nur konsumieren, sondern aktiv an ihrer Entstehung mitwirken. Ihre Wurzeln reichen zurück bis in die lebendige Subkulturszene Kassels, wo sich das Kollektiv während der documenta fourteen (2017) erstmals zusammenfand, um die Möglichkeiten von organischem Live-Looping und partizipativer Musik zu erforschen. Diese grundlegende Erfahrung bei einer der bedeutendsten Kunstveranstaltungen der Welt hat ihre Vision, wie experimentelle Klangpraktiken durch gemeinsame kreative Erkundungen verschiedene Gemeinschaften vereinen können, tiefgreifend beeinflusst. Das Kollektiv arbeitet interdisziplinär, unter anderem in den Bereichen visuelle Installationen, inklusive Kunst- und Medienpädagogik sowie professionelle 360°-Audio- und Videoproduktionen. Es ist auf die Schaffung inklusiver Community-Kunstprojekte spezialisiert und arbeitet intensiv mit Menschen mit Behinderungen zusammen, um sicherzustellen, dass seine Multimedia-Produktionen für alle Teilnehmer zugänglich sind. Interaktion und Improvisation bilden die wesentlichen Elemente ihrer künstlerischen Praxis. Mit der Vision, die traditionellen Grenzen zwischen Darstellern und Publikum aufzuheben, hat Kollektiv eigenklang acht Jahre lang innovative Ansätze für Community-Kunst und Community-Musik entwickelt. Ihr semi-nomadischer Lebensstil spiegelt ihr tiefes Engagement für authentisches Community-Engagement wider: Sie leben und produzieren in ländlicher Umgebung und sind gleichzeitig als Gäste bei verschiedenen Projekten und Communities tätig.
Acht Jahre Klangforschung In den letzten acht Jahren hat Kollektiv eigenklang mehr als 300 Veranstaltungen mit Tausenden von Teilnehmern in verschiedenen Kontexten und Ländern organisiert. Jede Veranstaltung hat zur kontinuierlichen Weiterentwicklung sowohl der technischen Installation als auch der interaktiven Performance-Methodik beigetragen. Die Installation hat sich als bemerkenswert anpassungsfähig erwiesen und wurde an so unterschiedlichen Orten wie Underground-Clubs und großen Musikfestivals, in Galerien und Wohnprojekten, an Straßenkreuzungen, auf Flussschiffen und in Regenwaldlichtungen eingesetzt. Diese Mobilität spiegelt die Kernphilosophie des Projekts wider: Authentische künstlerische Erfahrungen können überall entstehen, wenn die richtigen Bedingungen für kollektive Kreativität geschaffen werden. Leben zwischen Kunst und Gemeinschaft
Tauchen Sie ein in die Welt der binauralen Tonaufnahmen. Arbeiten Sie in kleinen Gruppen daran, 90-sekündige Audiostücke mit Hilfe von künstlichen Kopfmikrofonen, Stimmen, Objekten und Umgebungsgeräuschen zu erstellen.
Tobias Böhm ist Filmtoningenieur, Tonmeister, Soundeffektkünstler, Sounddesigner und Synchronsprecher für Film und Multimedia-Kunst. In Workshops unterrichte ich außerdem alle Bereiche der Tonaufnahme und Postproduktion: Originalton, Außenaufnahmen, Sprachaufnahmen, Audiobearbeitung und Abmischung in Stereo- und Surround-Formaten.
Er ist langjähriges Mitglied des Bundesverbandes Filmton (bvft), der sich für eine stärkere Anerkennung des Filmtons als kreatives Medium einsetzt und sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Filmtonfachleuten engagiert.
Seit der Gründung im Jahr 2009 ist er Mitvorsitzender des „Netzwerk Hammerschmiede e.V.“, einem der größten Vereine der freien Kunst- und Musikszene in Kassel. Dort setzt er sich für den Erhalt erschwinglicher Studios und Proberäume ein und hilft bei der Organisation des Kultur- und Konzertprogramms.
Neben seiner Begeisterung für das Thema „Hören” unterstützt er zahlreiche Projekte für Umwelt- und Klimaschutz, nachhaltiges Handeln, Humanismus, Inklusion und soziale Gerechtigkeit sowie für verbesserte Bildung und Forschung.