Beamcircus
Die Idee des Roboters ist seit langem mit der Vorstellung des Menschen von der Nachahmung des Lebens, der Automatisierung der Arbeit und dem Geist der Maschinen verflochten. Ihre Wurzeln lassen sich bis in die vordigitale Ära zurückverfolgen, ja sogar noch weiter bis zu den Mythen und mechanischen Träumen der Antike.
Beam Bot ist eine Serie kleiner Roboter, die in den 1990er Jahren von Mark Tilden entwickelt wurde und von Rodney Brooks‘ verhaltensbasierter Robotik inspiriert ist. Der Name BEAM steht für Biologie, Elektronik, Ästhetik und Mechanik. Diese kleinen, insektenähnlichen Kreaturen werden von einfachen analogen primitiven „Neuronen” angetrieben, die so wenig Energie verbrauchen, dass sie oft mit Solarenergie betrieben werden können. Obwohl sie keine Mikrocontroller enthalten und nicht programmiert werden können, bewegen sie sich dennoch auf überraschend komplexe und stabile Weise und reagieren auf ihre Umgebung. Während Tesla und Boston Robots die Aufmerksamkeit des gesamten Internets auf sich ziehen, glänzen diese winzigen elektronischen Käfer still in alten Diagrammen, in vergessenen digitalen Ecken von nicht gepflegten Foren und Blogs.
Auf dem Festival werde ich mehrere klassische Beam Bots und Synthesizer umbauen, um Chimera-Grillen zu schaffen, die als Installationen präsentiert werden. In dem 30-minütigen Radiobeitrag werde ich eine kurze Geschichte dieser Roboter erzählen und darüber sprechen, wie Bots ähnliche Gefühle hervorrufen wie lebende Wesen und wie sie unsere heutigen Ängste sowie unsere fortschrittliche Sicht auf Technologie und Ästhetik widerspiegeln.
Sa. 11.10. 14 – 20 Uhr
So. 12.10. 14 – 18 Uhr
Ausstellung Waschraum
So. 12.10. 15.15 Uhr
Lecture Performance
Mimikri
Artist Talk
So. 12.10. 16.30 Uhr
Waschraum
Muyangs kinetische und interaktive Klangobjekte konzentrieren sich oft auf den poetischen Missbrauch kostengünstiger, low-tech und wartungsarmer analoger Schaltkreise, von denen sie viele zufällig im Internet entdeckt hat. Sie glaubt nach wie vor an den Wert und das Potenzial veralteter analoger Schaltkreise im Zeitalter von KI und Programmierung, insbesondere an ihre nicht standardisierten und unvorhersehbaren Eigenschaften. Das Design vieler klassischer Schaltungen basiert auf kontinuierlichen Modifikationen und Verfeinerungen durch unzählige Personen – nicht nur Fachleute, sondern auch Amateure –, durch die neue Anwendungen entdeckt werden. Sie betrachtet DIY als eine medienarchäologische Methode: eine Möglichkeit, kritische Reflexion über Technologie durch mikropolitische, alltägliche Handlungen zu verkörpern.

