Lea-Maraike Sambale

Objekt und Klang Veloursfrottee, Rundstahl, Hocker, Ton (10 Min., Endlosschleife)

Erinnerungskörper in Blau ist eine multisensorische Rauminstallation, die sich mit der Einprägung zärtlicher Berührungen in das somatische Gedächtnis befasst. Lange, dunkelblaue Textilschläuche aus Veloursfrottee hängen von einer spiralförmigen Metallstruktur aus Rundstahl bis zum Boden herab. In ihrer Mitte steht ein blauer Plastikhocker – ein vertrauter Alltagsgegenstand, der in Badezimmern verwendet wird. Die Besucher sind eingeladen, Platz zu nehmen und über Kopfhörer eine zehnminütige Tonaufnahme in einer Schleife anzuhören: das sonore Geräusch eines Föns und das rhythmische Streichen einer Bürste. Erinnerungskörper in blau bewegt sich zwischen alltäglicher Intimität und dem Bewusstsein der Vergänglichkeit. Die großflächige Installation rückt leicht übersehene Momente der Fürsorge in den Mittelpunkt und wirft Fragen nach Nähe ohne tatsächlichen Kontakt auf. Das Werk schafft einen Raum für im Körper gespeicherte Erinnerungen und verhandelt, wie wir uns an Berührungen erinnern können. Beim RANGE Sound Festival wird nur der 10-minütige Klang der Installation zu hören sein.

Sa. 11.10. 14 – 20 Uhr
So. 12.10. 14 – 18 Uhr

Artist Talk

So. 12.10. 16.30 Uhr

Waschraum

Lea-Maraike Sambale (sie/ihr) ist eine transdisziplinäre Künstlerin mit einer hybriden Praxis. Derzeit lebt und arbeitet sie in Wien. Seit 2020 studiert sie Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel mit den Schwerpunkten Skulptur, Neue Medien sowie Theorie und Praxis. Zuletzt absolvierte sie ein einjähriges Erasmus-Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Klasse für transmediale Kunst bei Professor Jakob Lena Knebl. In ihrer künstlerischen Praxis bewegt sich Sambale zwischen sinnlich-haptischen Texturen und digitalen Räumen. Ihre Arbeiten umfassen Multimedia-Installationen, performative Videoarbeiten und textile Objekte. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Spannung zwischen Körperlichkeit und technologischen Oberflächen sowie die Erforschung analoger und digitaler Erinnerungskulturen. Sie beschäftigt sich häufig mit sozialen und politischen Machtverhältnissen und Formen der Fürsorge, wobei sie einen besonderen Schwerpunkt auf Perspektiven legt, die oft unterrepräsentiert oder unsichtbar sind. Ihre Arbeiten wurden in Ausstellungsräumen in Kassel, Berlin, Hildesheim, Chemnitz und Wien gezeigt.