Joshua Weitzel und Samuel Nerl

Moritzturm (2023) – Installation / Performance

Moritzturm (2023)
Samuel Nerl und Joshua Weitzel setzten sich im Jahr 2022 intensiv mit der Rolle von Landgraf Moritz „dem Gelehrten“ auseinander. Dessen Zwangskonversion der Kasseler Bevölkerung zum Calvinismus war zwar ein gewalttätiger Herrschaftsakt, führte aber einige Jahrhunderte später auch zum Zuzug hugenottischer Flüchtlinge.
„Moritzturm“ ist teil einer Reihe von Performances, die sich mit biblischen und religiösen Themen – aus agnostischer Perspektive – auseinandersetzen. Die Performance besteht aus drei Akten: Prozession / Initiation / Abbau.
Die Prozession beinhaltet den Transport von 10 vintage-Lautsprechern in einem Handwagen quer durch die Stadt zum Veranstaltungsort.
Die Initiation ist der Hauptteil der Performance und dauert etwa 40 Minuten. Während Joshua Weitzel in der Rolle des Pastors eine Predigt hält (basierend auf Klassikern der Sound Studies und analoger Klangsynthese), baut Samuel Nerl aus den Lautsprechern ein etwa 3-Meter hohes Kreuz.
Das Lautsprecher-Kreuz verbleibt am Ort bis zum Abbau, mindestens einen Tag später.

Sa. 11.10. 18 – 20 Uhr Performance

So. 12.10. 14 – 18 Uhr Installation Ausstellung


Die Arbeit des Künstlers und Kurators Joshua Weitzel (*1989 in Kassel) basiert auf einem sozialen Verständnis von Kunst und umfasst Improvisation, elektroakustische und experimentelle Komposition, Installationskunst, Jazz, intermediale Projekte, Kuratieren und Kunstvermittlung.

Samuel Nerl hat in den Jahren von 2009 – 2017 an der Philipps Universität Marburg und der Universität Kassel Philosophie und an der der Kunsthochschule Kassel und Filmunviersität Babelsberg Film studiert.
Durch seine langjährige Arbeit in verschiedenen Bereichen am Staatstheater Kassel hat er umfassende Erfahrungen in den Darstellenden Künsten sammeln können.
Seit 2016 ist er als freischaffender Künstler tätig. Den Schwerpunkt seines Schaffens findet er in der Bildenden Kunst. Seine Projekte manifestieren sich insbesondere durch den Kurzschluss ephemerer Künste mit der allgemeinen Kritik am Materiellen Endprodukt.